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Bericht : BITCOM: Bewerbungsgespräche per Video sind die große Ausnahme : aus der RDV 6/2018, Seite 342 bis 343

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Wer sich auf eine neue Stelle bewirbt, der kann heutzutage seine Unterlagen fast immer digital einreichen. Doch das Auswahlverfahren läuft dann in den meisten Fällen noch so ab, wie vor 50 Jahren: Wenn die Unterlagen überzeugen, folgt in der Regel ein persönliches Vorstellungsgespräch, Telefon- oder Videointerviews mit den Kandidaten im Vorfeld sind dagegen die Ausnahme.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 855 Personalverantwortlichen. So geben 9 von 10 Personalern (89 Prozent) an, dass sie immer persönliche Vorstellungsgespräche vor Ort mit den Kandidaten vereinbaren. Weitere 8 Prozent nutzen diese Möglichkeit oft. Telefoninterviews mit Bewerbern nutzen dagegen nur 6 Prozent immer, 11 Prozent oft. 42 Prozent verzichten dagegen grundsätzlich darauf. Noch seltener werden Videotelefonate eingesetzt, etwa über Skype oder Facetime. Kein Personaler nutzt diese immer, gerade einmal 1 Prozent oft – 81 Prozent greifen dagegen nie auf Videogespräche zurück. „Mit einem kurzen Videogespräch bekommt man schnell und mit geringem Aufwand einen ersten Eindruck vom Gegenüber. Davon profitieren beide Seiten: Der Personalverantwortliche kann so seine Eindrücke vom Kandidaten vervollständigen, der Bewerber hat die Möglichkeit, sich über die schriftlichen Unterlagen hinaus zu präsentieren und kann sich obendrein ein besseres Bild von seinem künftigen Arbeitgeber machen“, meint dagegen Bitkom: „Die Zurückhaltung der Personalverantwortlichen sei bemerkenswert.

Neben dem persönlichen Gespräch sind auch Vor-Ort-Tests bei den Personalern beliebt. Mehr als jedes zweite Unternehmen (56 Prozent) greift darauf immer oder oft zurück. Deutlich geringer verbreitet sind Online-Tests, die nur 16 Prozent der Unternehmen immer oder oft nutzen. Aufwändige Assessment-Center vor Ort sind hingegen die absolute Ausnahme: Nur 2 Prozent aller Unternehmen führen diese immer oder oft durch.

(Bitcom, Pressemitteilung vom 06.11.2018)