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Noch viel Luft nach oben bei der Umsetzung der DS-GVO

Der Begriff der sog. Filterblase wurde im Jahre 2012 von dem Internetaktivisten Elo Pariser ins Leben gerufen. Er verwendete den Begriff "Filter Bubble" in seinem Buch "The Filter Bubble: What the Internet Is Hiding from You“ im Sinne einer eingeschränkten Weltsicht. Diese eingeschränkte Weltsicht kann bspw. durch vorgefilterte Inhalte verstärkt werden.

Nutzt ein Datenschutz-Interessierter oder ein Datenschutzbeauftragter bspw. Soziale Medien wie Twitter, ist es nicht unwahrscheinlich, dass es in seiner Timeline seit einigen Jahren verstärkt um die neuen Anforderungen der sog. Europäischen Datenschutz-Grundverordnung und seiner Umsetzung gehen wird. Auf Grund dieses Umstandes anzunehmen, dass der "Rest der Welt da draußen" ebenfalls so interessiert an dieser Thematik ist wie man selbst, kann sich aber durchaus als Trugschluss erweisen.

Der Händlerbund wollte in einer aktuellen Umfrage von Onlinehändlern wissen, was sie von dem neuen Gesetz (DS-GVO) halten und ob sie die neue Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) vorbereitet sind. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Ein Drittel der befragten Onlinehändler gab an noch nichts von der neuen Verordnung gehört zu haben. 72 Prozent der Befragten gestand noch gar nicht oder nicht ausreichend über die neuen Richtlinien informiert zu sein. Nur 5 Prozent fühlten sich hinsichtlich der ab 25. Mai 2018 wirksam werdenden Verordnung gerüstet.

Bei den IT- und Digitalunternehmen sind die Werte auch eher durchwachsen. Nach einer im Juni 2017 durchgeführten Umfrage des BITKOM gab jedes fünfte IT- und Digitalunternehmen (19 Prozent) an, sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt zu haben. Nur jedes Dritte (34 Prozent) konnte angeben bereits erste Maßnahmen eingeleitet oder sogar schon umgesetzt zu haben. Vier von zehn Unternehmen (42 Prozent) beschäftigen sich zum Zeitpunkt der Umfrage mit dem Thema, hatten aber noch keine Maßnahmen begonnen, und 5 Prozent wollten oder konnten keine Angaben machen.

Offenbar kann eine Filterblase nicht nur zu einer eingeschränkten Weltsicht, sondern auch dazu führen, dass man die Außenwelt hinter der Filterblase nicht besonders realistisch einzuschätzen vermag.

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