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Studie zur Einwilligung im Datenschutz

Zwei Drittel (67 Prozent) der Internetnutzer in Deutschland verzichten bewusst auf bestimmte Online-Dienste, wenn sie dort persönliche Daten wie Name, E-Mail-Adresse oder Geburtsdatum angeben müssen. Grund ist die Sorge, dass ihre Daten missbraucht werden könnten. 87 Prozent derjenigen, die zum Beispiel auf soziale Netzwerke oder Online-Speicherdienste verzichten, befürchten die Weitergabe ihrer Daten an Dritte. Fast genauso viele wollen keine unerwünschte Werbung erhalten (83 Prozent), fürchten eine Speicherung ihres Nutzungsverhaltens (82 Prozent) oder halten die Anbieter für nicht vertrauenswürdig (81 Prozent). 

Nur 14 Prozent lesen die Datenschutzerklärungen „aufmerksam und vollständig“ durch. Das führt dazu, dass vier von fünf (79 Prozent) Internetnutzern den Datenschutzerklärungen zustimmen, ohne sie wirklich verstanden zu haben. Online-Dienste müssen gemäß Datenschutzgesetz ihre Nutzer mit einer Datenschutzerklärung informieren und von ihnen die Einwilligung für die Verarbeitung ihrer persönlichen Daten einholen. Das fand der Digitalverband Bitkom auf Grundlage einer repräsentativen Umfrage im jahre 2015 heraus.

Eine aktuelle Studie zum einem ähnlichen Thema hat die Stiftung Datenschutz vorgelegt. Sie untersuchte über ein Jahr lang die Möglichkeiten, den oftmals recht unübersichtlichen Einwilligungsprozess im Umgang mit digitalen Daten einfacher und praxisnäher zu gestalten. Da diese Einwilligung "informiert" und freiwillig sein muss, ist es notwendig dem Betroffenen mitzuteilen, für wie lange und zu welchem Zweck ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden, und ob die Daten möglicherweise an Dritte weitergegeben werden. Eine Zustimmung hierzu kann jederzeit widerrufen werden. Dies alles führt dazu, dass die Einwilligungserklärungen, welche die Anbieter vorlegen, meist lang und kompliziert sind - und dass die Betroffenen immer öfter "Ich stimme zu" anklicken, ohne alles gründlich gelesen und verstanden zu haben. Das schadet dem beiderseitigen Vertrauen.

Ausgehend von dieser Situation hat sich die Studie mit technischen Lösungen für diese Problematuik beschäftigt. Im Vordergrund standen vor allem "Personal Information Management Services" (PIMS) oder auch "PETs" (Privacy Enhancing Technologies). Die Stiftung Datenschutz hat diese Ansätze untersucht und im März 2017 die Studie "Neue Wege bei der Einwilligung" vorgelegt.

Gefördert vom Bundesministerium des Innern erläutern die Autorinnen und Autoren die aktuellen Konzepte, diskutieren die technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Anforderungen und entwickeln daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik, die Forschung und die datenverarbeitende Wirtschaft.

 

Stiftung Datenschutz

 

(Foto: © Julien Eichinger/Fotolia.com)